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Rauchige Blüte

ES BEGANN MIT EINER WETTE

  • Autorenbild: Sandra Effert
    Sandra Effert
  • 24. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Apr.

Die Geschichte hinter dem Liebesroman "Das Flüstern der Korallen".



An einem dunklen Februarabend stellte ich mich vor meine Autor*innenklasse und sagte: „Ich wette mit euch: Wenn ich einen Nullachtfünfzehn-Liebesroman schreibe, wird er von einem Verlag veröffentlicht.“


Es war ein unbedachter Satz aus Zorn über die Verlagsmaschinerie. Warum wurden manche Geschichten nur wegen einer Followerzahl veröffentlicht, während anderen, besseren Geschichten keine Chance gegeben wurde. Natürlich wusste ich die Antwort: Es geht rein um den Absatz, schon klar. Doch ich hatte in meiner Lektorinnenzeit viele gute Autor*innen verzweifeln sehen – und ich war wütend!

 

Das war der Anfang zur Story!


Als Erstes musst du wissen, dass ich zuvor wenig Ambitionen hatte, selbst Autorin zu werden. Ja, es gab die ein oder andere Idee. Ich hatte sogar mal selbst ein Buch geschrieben, das aber mehr der Selbstheilung als allem anderen diente. So begann ich bei null, mit jeder Menge Vorwissen – und ich war so was von bereit.

 

Vom Funken zur Idee.

 

Doch worüber sollte ich schreiben? Ich suchte nach einem Funken und landete im Jahr 2009, als ich in Sydney, Australien lebte. Nachrichten über Haisichtungen gehörten dort zur Tagesordnung. Man lebte mit den Knorpelfischen per Du, wusste selbst oft nicht, dass ein Hai genau dann am Strand gesichtet wurde, wenn man selbst auch da war.


Doch eines Tages passierte es: Ein Soldat wurde auf einem Tauchgang im Sydney Harbour von einem Bullenhai angegriffen. Er überlebte schwer verletzt. Sein Schicksal brannte sich in mein Gedächtnis ein, als wäre es mit meinem verknüpft.

Der Sydney Harbour war immer mein Lieblingsort gewesen – türkisblaues Wasser, die Konturen der Oper im Hintergrund, das Geschrei der Kakadus vom Botanischen Garten. Alles schien so perfekt – bis zu diesem Vorfall.


Wie konnte so etwas Schreckliches hier passieren?


In dieser Nacht entzündete sich die Idee zu einem Flächenbrand.


Nach meinem Kurs brodelte es in mir. Immer wieder kam mir dieser Soldat in den Sinn. Er musste es sein: mein Protagonist. Im Halbschlaf änderte ich sein Schicksal ein wenig ab, gab ihm Eigenschaften wie Gelassenheit, Selbstbewusstsein und Witz – und schon war Felix geboren.


Schnell hatte ich auch eine Protagonistin im Kopf. Hanna musste genau das Gegenteil von ihm sein – in sich verloren und völlig verängstigt. Eine Idee kam zur Nächsten. Umweltschutz, Aborigines, Great Barrier Reef – ich war wie im Wahn. Als hätte die Geschichte nur darauf gewartet, endlich erdacht zu werden.

 

Wenn das Feuer neues Leben bringt ...

 

Spätestens am nächsten Morgen war klar: Das wird nichts mit der Nullachtfünfzehn-Story. Ich schrieb das Konzept, plottete direkt darauf die gesamte Story. Alles schien, wie von ganz von allein zu gehen, selbst das Schreiben. Mein Vorhaben hatte ich bereits vergessen, so tief steckte ich in Australien fest. Mit jeder Zeile ließ ich ein Stück Herz in der Geschichte zurück.

 

Adieu Nullachtfünfzehn, hallo Story mit Tiefgang.


Ja, es stimmt: ‚Das Flüstern der Korallen‘ ist kein Nullachtfünfzehn-Liebesroman geworden. Stattdessen schreibe ich lieber Storys mit Tiefgang – das ist mir jetzt bewusst. Ich verbinde diverse Storylines, arbeite mit mehrstufigen Höhepunkten, schrecke nicht vor Tragik und den Wendungen des Lebens zurück. Schon klar, ich habe es der Verlagsmaschinerie nicht gezeigt. But who cares, wenn’s trotzdem geil ist?

 

Das Flüstern der Korallen

von Juna Honigmond


Überall als E-Book und Taschenbuch erhältlich.












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