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Rauchige Blüte

BLUTMOND VERLAG: KANNIBALISMUS TRIFFT LITERATUR

  • Autorenbild: Sandra Effert
    Sandra Effert
  • 2. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Warum Verlegerin Lauren Hegemann es blutig mag!



Es war an einem Sommertag, als die sechsjährige Lauren mit ihrem gelben Fahrrad zur Kirchenbibliothek radelte. Sie konnte es kaum erwarten, das neue Fear Street-Buch in den Händen zu halten. Der Horror in jeder Zeile hatte sie gepackt. Was konnte es Schöneres geben als einen Mord, ein Geheimnis – und Gänsehaut bis zur letzten Seite?

 

Vom Lese-Kind zur Verlegerin


Zwanzig Jahre später: Lauren liebte immer noch Bücher – und ein Gedanke ließ sie nicht mehr los: „Warum nicht einen Kleinverlag gründen, aber ohne Red Flags?“ Zu oft hatte sie während ihrer Arbeit als Lektorin für düstere Geschichten Autor*innen kennengelernt, die nicht fair behandelt wurden. Außerdem gibt es im deutschsprachigen Raum kaum Verlage, die sich auf Horror und Mystery spezialisiert haben. Und so reiften die Ideen weiter zu einem Plan – Notizbuch für Notizbuch –, bis …

 

Ein leerer Posteingang und ein spontaner Entschluss

 

Im Oktober 2024 öffnete Lauren ihr E-Mail-Postfach – und fand nichts. Ein Auftrag brach unvermittelt weg. Statt sich zu ärgern, hörte sie auf ihr Bauchgefühl. „Ich hatte Zeit. Also dachte mein spontanes Ich: Gründe doch den Verlag!“, sagt Lauren und lacht. Eine Gewerbeanmeldung später und der Blutmond Verlag war geboren.


Manuskripte, Missverständnisse und echte Perlen


Nach ihrem ersten Aufruf auf Instagram trudelten hundert Manuskripte ein – aber nicht alle passten ins Programm. „Mir wurde New Adult als Dark Romance verkauft und Fantasy als Mystery“, erzählt Lauren. Zum Glück hatte sie Unterstützung: Ohne ihre gute Freundin Sarah, die selbst als Lektorin bei Enchanted Editing arbeitet, hätte sie die Sichtung nicht so schnell bewältigen können. „Man muss aufpassen, was einem untergeschoben wird – sonst übersieht man die echten Perlen.“

 

Zeit, Geld und ein Messer im Rücken – so ist Verlagsalltag

 

Obwohl Lauren jahrelang die Verlagsgründung geplant und sogar einen Businessplan geschrieben hatte, war der Start härter als erwartet. „Ich hatte zeitlich zu eng geplant“, so Lauren. Allein den Aufwand für die Autor*innenkommunikation unterschätze man völlig. Sieben Tage die Woche arbeiten und wenig Einnahmen – Realität statt Romantik. Heute weiß Lauren: „Mit Geld kann man sich Zeit kaufen. Ohne Rücklagen wird’s schwierig.“ An einem Buchprojekt arbeitet Lauren monatelang ohne Einnahmen. Selbst nach der Veröffentlichung finanziert sich das nächste Projekt nicht von allein.

 

Zusammenarbeit: Wertschätzung grüßt Transparenz


Trotz allem steht eines für Lauren an erster Stelle: die Autor*innen. Jede Einsendung bekommt eine Antwort – auch wenn es ein paar Monate dauern kann. „Ich will, dass sich die Autor*innen wohlfühlen, aber auch aufrichtig sind. Unwissenheit ist okay, Unehrlichkeit nicht“, so Lauren. Auch mit Dienstleistern läuft nicht immer alles rund – Zeiten verschieben sich. Dennoch lerne Lauren mit jeder Erfahrung dazu.


Keine Bestsellerträume, sondern blutige Geschichten

 

Lauren hat einen Verlagstraum, aber nicht den klassischen. „Ich brauche keinen Bestseller. Viel lieber wäre mir eine wachsende Leserschaft“, sagt sie mit einem Zwinkern. Doch einen Wunsch für die Zukunft hat sie dennoch: „Ich hätte gerne mal eine tiefgründige Geschichte mit interessanten Figuren zum Thema ‚Kannibalismus‘.“ Gerne blutig und mit Splatterpunk-Elementen, dann wird’s schön düster.


Ein Appell an die Verlagswelt


„Es darf keinen Unterschied machen, ob man im Publikums-, Kleinverlag oder im Selfpublishing veröffentlicht – aber die Qualität muss stimmen“, sagt Lauren und setzt damit abschließend ein wichtiges Statement. Es ist Zeit für ein Umdenken, damit gute Literatur vielseitig sein darf – auch im Buchhandel. Der Blutmond Verlag ist noch jung, aber jetzt schon ein mutiger Gegenspieler zur Massenware.


Du schreibst düster? Dann bewirb dich.


Der Blutmond Verlag nimmt aktuell Manuskriptbewerbungen für den Veröffentlichungszeitraum 26/27 aus folgenden Genres entgegen:

 

·      Horror

·      Krimi

·      Thriller

·      Mystery


Infos zur Einsendung findest du auf der Website des Verlags. Aber denk daran: Lauren mag’s blutig.





Laurens Tipps für angehende Verlagsmenschen:


·      Unterschätze das Marketing nicht – es frisst Zeit und Geld.

·      Such dir Blogger*innen, mit denen du wirklich gerne arbeitest.

·      Leidenschaft reicht nicht – du brauchst Unternehmergeist.

·      Plane mit Puffern – finanziell wie zeitlich.

·      Vernetz dich mit Kolleginnen und Dienstleisterinnen.

·      Es ist mehr Arbeit, als du denkst. Ohne gute Unterstützung wird’s hart.

·      Wenn du etwas selbst kannst – Cover, Lektorat, Satz – sparst du Geld, aber keine Zeit.

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